| Neu bearbeitet und kommentiert von Matthias Morgenstern, mit einem Geleitwort von Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der EKD Martin Luther / Matthias Morgenstern (Hrsg.) Als Auftakt einer ganzen Serie antijudaistischer Schriften, welche auf die Dämonisierung und Vertreibung von Juden aus evangelisch-christlichen Gebieten abzielte, entfaltete Luthers Rhetorik beginnend mit den Erlassen reformatorischer Machthaber des 16. Jahrhunderts (Braunschweig, Meißen, Kursachsen) eine verhängnisvolle Wirkungsgeschichte, die bis zum Nationalsozialismus reicht. Anknüpfungspunkte fanden sich vor allem im umfassenden Maßnahmenkatalog des letzten Teils des Buches »Von den Juden und ihren Lügen«, in dem unter anderem die Verbrennung von Synagogen und Büchern, Lehrverbot und Zwangsarbeit für Juden gefordert werden. Dieser wird hier ebenso ungekürzt wiedergegeben wie die derbe, oft unflätige Sprache Luthers. Gerade deswegen fordert »Von den Juden und ihren Lügen« eine Debatte, die nicht auf Grundlage ihrer letzten Bearbeitung von 1936 geführt werden darf. Die Übertragung und Kommentierung aus Sicht der jüdischen Literatur stellt eine einzigartige Möglichkeit des Eingedenkens und der Auseinandersetzung mit einer Schattenseite der Reformation dar, die zu lange ungenutzt geblieben ist. Mit einem Vorwort von Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rats der EKD.328 Seiten
19,90 EUR inkl. 7 % MwSt. Art-Nr.: 01-3347 |