Jüdische Ehevermittlung 1911 bis 1921 - Schadchen-Briefe aus dem "Copirbuch". Transkribiert, eingeleitet und kommentiert von Rainer Redies. Mit einem Geleitwort von Matthias Morgenstern. Aus der Reihe Tübinger Judaistische Studien, Bd. 5, 160 S.,
Rainer Redies erforscht für die Cannstatter Stolperstein-Initiative Biografien jüdischer Bürger, die der Shoa zum Opfer gefallen sind. Bei seinen Recherchen stieß er auf ein "Copirbuch" von Sigfried und Seligmann Kahn aus Stuttgart. Es enthält zahlreiche Briefe aus der Zeit von 1910 bis 1920, die vom Bemühen der beiden frommen Brüder um die Stiftung jüdischer Ehen zeugen. Vor allem für Frauen hielten sie bis Hamburg, Antwerpen und Paris nach geeigneten Partnern Ausschau. So groß ihr zeitlicher und materieller Aufwand dafür war, verzichteten sie dennoch entschieden auf Kostenerstattung und Honorar.